In diesem Beitrag möchte ich meine Experimente mit 1,5 DNM im Naturwabenbau und in Anlehnung an die Dadant-Betriebsweise darstellen und meine Erfahrungen schildern.
Die Dadant-Betriebsweise möchte ich (als Jungimker) dabei als Ausgangsbasis nutzen, um dann im Laufe der Zeit zu einer für mich angepassten Betriebsweise zu gelangen.
Material für den Start:
- "11er Normalmaß" Holzbeute in 1,5 DNM von Holtermann (nur wegen der geringen Entfernung zu Holtermann)
- Flacher Boden mit Varroa-Gitter
- Satteldach
- Rähmchen 1,5 DNM mit verstärktem Oberträger und Hoffmann-Seiten (4-fach gedrahtet)
- Futtertasche mit einfacher Breite
- Standard-Stockmeißel
- Bienenbesen mit Naturhaarborsten
Erfahrungen zum Basis-Material:
- Berichte über "Platzmangel" in den "11er Normalmaß Beuten", insbesondere in der Kombination mit Hoffmann-Rähmchen, bestätigten sich auch bei mir. Wenn die Beuten einige Zeit der Witterung ausgesetzt sind, quillt das Holz und der Innenraum wird etwas kleiner. Gleiches gilt für die Rähmchen mit Hoffmann-Seiten, die auch durch Feuchtigkeit, Wachs und Propolis breiter werden. Das Resultat ist, dass statt der 11 Rähmchen, im Laufe eines Jahres nur noch 10 Rähmchen hinein passen. Auch das regelmäßige Abkratzen der Rähmchenseiten reicht nicht aus. Sind erstmal alle 11 Rähmchen verklemmt, beschädigt man sich beim Herauslösen leicht den Holzfalz an der Beute, wenn man nur einen normalen Stockmeißel nutzt.
- Das Varroagitter ist unerlässlich für die Befallskontrolle, jedoch ist mir diese Woche aufgefallen, dass die Bienen sehr viel Pollen beim darüber hinweg laufen verlieren (ähnlich wie beim Mäuseschutzgitter vor dem Flugloch) - Hat jemand ähnliche Beobachtungen gemacht? Evtl. könnte man eine Gaze mit engeren Maschen darüber legen, solange keine Befallskontrolle notwendig ist.
- Das Satteldach ist etwas teurer als ein einfacher flacher Deckel, aber es bietet über den Oberträgern etwas mehr Platz für die AS-Behandlung mit Schwammtuch oder für kleinere Futterteigpakete.
- Bei den 1,5 DNM Rähmchen ist meiner Meinung nach ein verstärkter Oberträger Pflicht, da die Waben sehr schwer werden können (insbesondere die Futterwaben am Rand). Der verstärkte Oberträger bietet zudem einen Vorteil für das Imkern mit Naturwabenbau: er besitzt eine Nut, in die man einen Anfangsstreifen setzen kann. Hoffmann-Seiten führen jedoch zu dem bereits beschriebenen Problem des Platzmangels und stärkerem Verkitten. Rähmchen mit geraden Seiten und kleinen Abstandshaltern werden ab diesem Jahr zum Test eingesetzt.
- Die Futtertasche mit einfacher Rähmchenbreite hat sich für mich als absolut ungeeignet erwiesen. Sie verklemmt leichter, wird schneller mit Wildbau zugebaut, ist trotz Bezeichnung etwas breiter als ein normales Rähmchen (was wiederum zu verstärktem Platzmangel führt) und sie muss öfter nachgefüllt werden, was bei der kleinen Öffnung und einem Cubitainer zu einer großen Sauerei führt. Ich werde dieses Jahr die Futterzarge versuchen, alternativ kann man Futtertaschen in doppelter Rähmchenbreite nutzen, muss dann aber auf ein weiteres Rähmchen im Brutraum verzichten oder eine Beute mit Platz für 12 Rähmchen nehmen. Die Futtertasche in einfacher Breite wird durch ein schmaleres Schied ersetzt, wodurch mehr Platz für Rähmchen entsteht.
- der Standard-Stockmeißel ist für den Beginn ausreichend. Nach zwei Jahren mit total verklemmten und verkitteten Rähmchen empfehle ich jedoch Stockmeißel mit "Wabenheber".
- Bienenbesen mit Naturhaarborsten hören sich umweltfreundlich an, jedoch empfinde ich die Borsten zum Abkehren von Bienen als viel zu weich. Auch die Reinigung eines solchen Besens ist deutlich schwieriger.