von BeeTV84 » Mi 27. Apr 2016, 12:25
Nachfolgendes habe ich per Mail erhalten:
AUFMERKSAM LESEN ! SEHR GUT
Ein Flugtag ist nicht immer ein Trachttag
Bienenvölker leiden zum Teil an Futternot
War der vergangene Winter ungewöhnlich, so ist es dieser Frühling ebenso. Der eine war zu warm, der
andere zu kalt und verregnet – zumindest aus Imkersicht. Dennoch waren einige schöne Flugtage für die
Bienen dabei. Manche Imker überschätzen aber die Flugaktivität der Bienen und meinen, damit sei auch
immer Nektareintrag verbunden. Ab 9-10 °C tragen die Bienen immerhin Wasser ein. Wenig darüber
kommen sie schon unverkennbar mit Pollen zurück. Viele Blütenpflanzen beginnen aber erst in Richtung
20°C mit der Nektarproduktion. Eine große Ausnahme macht der Raps, der schon um die 15°C zu honigen
beginnt. Außerhalb des Rapsanbaues hatten wir im südlichen Oberrheingraben bis zum 19. April nur 3-4
Tage mit Nektareintrag in der Größenordnung von 100 bis 800 Gramm. Jeder möge sich im
Trachtmeldedienst für seine Region überzeugen. Einige Waagen senden ja schon den ganzen Winter über.
Futtervorrat und Futterumsatz sind zweierlei
Der Verbrauch, besonders der schon gut entwickelten Völker, war bis jetzt also immer noch höher als der
Nektareintrag. Dies gilt zumindest für Standorte ohne Rapsblüte. Das kann bedeuten, dass trotz guter
Wintereinfütterung die Vorräte in den Völkern zur Neige gehen. Wer dies nicht bemerkt, könnte die böse
Erfahrung machen, dass im Frühjahr während der schönsten Blüte Bienen verhungern!
Starke Völker haben bereits Baurahmen und Mittelwände bekommen. Ohne Futterumsatz geschieht damit
nicht viel. Sollte sich das Wetter weiterhin so fortsetzen, kann empfohlen werden, auch leidlich versorgte
Völker zu füttern. Ein gut versorgtes Bienenvolk hat als Randwaben stets schön verdeckelte Futterwaben
sitzen.
Womit füttern
Völker, die bereits den Honigraum bekommen haben, dürfen jetzt nur mit Honig gefüttert werden. Die beste
Wirkung hat man mit einem Honigwasser im Verhältnis 3:1 in Portionen von 1-1,5 Liter. Dünnere
Mischungen sind gefährlich, denn sie neigen zur Gärung. Flüssigfütterungen sind schnell „wirksam“ und
können je nach Wetterlage rasch eingesetzt, wiederholt oder abgebrochen werden.
Kandierter Honig hat eine langsameren Eintrag zur Folge und eignet sich eher für Völker, die an sich gut
versorgt sind. Die Honiggabe in fester Form wird aber über mehrere Tage abgenommen und hat dadurch eine
anhaltende stimulierende Wirkung. Mittelwände und Baurahmen werden dabei aber nur zögerlich ausgebaut.
Vorsicht! Auch kandierter Honig braucht im Futtergeschirr eine „Schwimmhilfe“ für die Bienen
(Hobelspäne, Laub, Papierschnipsel, etc.)
Völker ohne Honigraum
Völker die noch keinen Honigraum bekommen haben, sind oft noch gut mit Futtervorräten versorgt. Kleine
Völker und Nachzügler verbrauchen eben weniger als große, sind aber durch ihre geringere Vitalität
gefährdet. Gut bevorrateten ein- und zweiräumigen Völkern kann man weiterhin mit Vorsicht Futterwaben
aufdrücken um sie bei Frühjahrslaune zu halten. Steht kein Futterhonig zur Verfügung, kann bei
Futterknappheit mit 2,5 kg Futtersirup ausgeglichen werden, um wieder für die nötigen Futterkränze um das
Brutnest zu sorgen. Für einen kontinuierlichen Futterstrom sorgt auch Honig-Zuckerteig (1 Teil Honig : 3
Teile Puderzucker) oder Apifonda, das nur in geringem Maß eingelagert wird. Zuckerfütterungen sind zu
dieser Jahreszeit immer zweite Wahl und sollten auf jeden Fall 1-2 Wochen vor der Erweiterung eingestellt
werden.
Ausnahme: Völker mit „angepasstem“ Brutraum haben unter dem Absperrgitter in der Regel keine
Futtervorräte. Sie dürfen auf jeden Fall nur mit Honig gefüttert werden, da alles was in das Volk gelangt, ob
durch Tracht oder Fütterung, im Honigraum abgespeichert wird.
Hoffen wir, dass die Witterung baldmöglichst dem Namen „Frühling“ wieder alle Ehre macht und dieser
Warnaufruf in Kürze zu Makulatur wird.
Armin Spürgin
Obmann für Trachtbeobachtung und Wanderung
im Landesverband Badischer Imker
Folgende Honigsorten könnten über meine Homepage bestellt werden:
- Raps ( cremig )
- Raps / Akazie ( cremig )
- Akazie ( flüssig )
- Linde ( flüssig )